Martell in Südtirol war Austragungsort der Deutschen Meisterschaften Biathlon Jugend- und Junioren 2024 und sprang damit für Oberhof ein, das die Veranstaltung aufgrund der frühlingshaften Wetterbedingungen und des daraus resultierenden Schneemangels abgeben musste.
Das Marteller Biathlonzentrum, auf der 1700 m hohen Groggalm gelegen, ist bei Insidern bekannt für nachhaltigen und umweltschonenden Sport im Nationalpark Stilfserjoch und beliebt als gastfreundlicher Austragungsort zahlreicher internationaler Biathlonwettbewerbe.
Eine 80 cm dicke Naturschneeauflage erwartete die gut 200 Teilnehmer große Biathlonzukunft Deutschlands, darunter auch einige erfolgreiche Medaillengewinner der kürzlich stattfindenden Junioren WM in Otepää. Unter dem hochklassigen Nachwuchsfeld waren auch 6 Sportler des Pro Biathlon Bayerwald Teams am Start, betreut von ihren Trainern Maxi und Jürgen Wallner. Aufgrund der Verlegung der Veranstaltung wurde die ursprünglich mit drei Wettkämpfen ausgeschriebene Meisterschaft reduziert auf einen Sprint und einen Staffelwettbewerb der Landesverbände.
Beim Sprintbewerb am Samstag platzierten sich die Bayerwaldathleten durchwegs im Mittelfeld der an Teilnehmern stark besetzten Klassen. Aufgrund zu vieler Schießfehler standen für die Athletinnen Johanna Killinger und Antonia Wallner mit (3/2) und (3/1) Schießfehlern die Plätze 16 und 15 auf dem Tableau der Jugend 1 Altersklasse 16 und 17.
Jakob Haselberger belegte in der Jugend I männlich den 22. Platz mit 1/2 Schießfehlern, Alex Bauer wurde 30. mit der gleichen Fehleranzahl. David Bauer erreichte mit einer guten Schießeinlage von nur einem Fehler im Stehendanschlag Platz 16 bei den Junioren, Anna Krinninger belegte mit 1/2 Schießfehlern Rang 4 in der Damenklasse.
Als Höhepunkt der Deutschen Meisterschaften krönten die Staffelbewerbe bei heftigem Schneefall am Sonntag die nationale Biathlonsaison. Drei Starter eines Landesverbandes bildeten ein Staffelteam. Am Start waren hier Staffeln der Verbände aus Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Westdeutschland und Niedersachen.
Allein in der Jugendklasse I weiblich waren unter den 16 Teams der Landesverbände 8 Staffeln der Jahrgänge 2007 und 2008 des Bayerischen Skiverbandes vertreten. Auch die beiden WSV Grafenau Starterinnen Antonia Wallner und Johanna Killinger kämpften jeweils mit ihren Staffeln des Bayerischen Skiverbandes auf dem selektiven 6 km Rundkurs, der je Starterin im Liegend- und Stehendanschlag mit jeweils 3 Nachladern zu bewältigen war. Das Team BSV III mit Antonia Wallner und den beiden Oberteisendorferinnen Lena Hofmeister und Leonie Hinterstoisser machte von Anfang an ein couragiertes Rennen und rangierte während des Wettkampfes in knappem Abstand zwischen den Plätzen zwei bis vier, boten damit Biathlonspannung pur für Trainer und Zuschauer. Für die 30 Ziele zeigte das Trio keine Nerven und benötigte insgesamt nur drei Nachlader ins Schwarze. Bis zum letzten Stehendanschlag kam die Schlußläuferin Leonie Hinterstoisser gleich auf mit dem Team Bayern II zum Schießstand auf Platz drei ein, setzte vier Treffer und beim fünften Schuss einen Fehler, den sie mit einem Nachlader flink korrigierte und sich so den nötigen Abstand zur Schlussläuferin der Bayern II Staffel schuf, die zwei Schießfehler mit drei Nachladern korrigieren musste. Die gewonnen Meter verteidigte sie bis zum Ziel bei schweren Bedingungen im tiefen Neuschnee und kam als Drittplatzierte hinter der Staffel Bayern I ein. Im Ziel warteten schon voller Freude die Staffelkolleginnen Hofmeister und Wallner. Der Sieg in der Jugend I ging unangefochten an den Skiverband Baden-Württemberg mit den Läuferinnen Melina Gaupp, Annika Lüdeke und Hanna Beck. Antonia Wallner konstatierte nach dem Wettkampf: „Es freut mich sehr, hier bei den Deutschen Meisterschaften eine Medaille mit nach Hause nehmen zu können. In der ersten Hälfte der Saison war meine Form aufsteigend, ich steigerte mich von Wettbewerb zu Wettbewerb. Beim Deutschlandpokal konnte ich konstant Plätze zwischen Platz 5 bis 8 abrufen, da war ich sehr zufrieden. Leider hat mich eine langwierige Viruserkrankung daran gehindert die beiden Deutschlandpokalwochenenden daheim am Arber zu starten. Der Saisonabschluss mit einer Medaille bei der „Deutschen“ ist ein versöhnlicher Abschluss für mich. Die Höhe von 1700 Metern hier in Martell spürt man enorm, gerade weil ich noch nicht wieder ganz bei Kräften und bei alter Form bin!“
Auch Johanna Killinger vom WSV Grafenau zeigte als Startläuferin der Staffel Bayern IV einen sehr guten Wettkampf und platzierte sich im Endklassement mit ihrem Team, bestehend aus den zwei Chiemgauerinnen Anna Hafner und Johanna Ostermaier, auf einem respektablen 6. Platz im starken Teilnehmerfeld. Jakob Haselberger belegte mit Bayern V und Alex Bauer mit Bayern VI die Plätze 12 und 15 bei den Jugend II /Juniorenstaffeln. Anna Krinninger vom WSV DJK Rastbüchl zeigte einen guten Wettkampf und holte in einer Mixed Staffelwertung aus Jugend II/Juniorinnen/Damen den Sieg zusammen mit Selina Kastl und Antonia Reitmaier vom Stützpunkt Ruhpolding.
Jetzt geht es für das Pro Biathlon Bayerwald Team erst in die Frühlingspause, bevor man im Mai die neue Saison 2024/2025 in Angriff nimmt! (S.W.)