Mit einer innovativen Premiere hat der Internationale Biathlonverband (IBU) am vergangenen Wochenende ein neues Kapitel im Biathlonsport aufgeschlagen. Das erste Loop One Festival verwandelte den Münchner Olympiapark in eine lebendige Biathlonarena und verband hochklassige Wettkämpfe mit Festivalatmosphäre, Mitmachangeboten und einem stimmungsvollen Rahmenprogramm. Laut Veranstalter strömten allein am Samstag zu den Para- und Nachwuchswettbewerben rund 15 000 Besucher auf das Gelände. Mit dem Programm „Biathlon for All“ konnten Besucher selbst an den Schießstand treten. Die IBU sieht im Loop One Festival einen bahnbrechenden Schritt, um die Reichweite des Biathlonsports zu vergrößern und Biathlon mitten in die Städte zu bringen. Die Tribünen waren schon am Samstag voll belegt, auch entlang der Strecke säumten viele Fans die Wettkämpfe. Die Nachwuchswettbewerbe boten den besten jungen Biathletinnen und Biathleten Deutschlands eine große Bühne. Am Sonntag folgten die Weltcup-Athletinnen und Athleten, die den Olympiapark in Biathlonstimmung versetzten. So gelang es dem Festival, den Weg von der Basis bis zur Weltspitze an einem Wochenende sichtbar zu machen. Ein Konzept, das von Fans wie Verbänden gleichermaßen positiv aufgenommen wurde. Unter den Talenten war auch Antonia Wallner vom WSV Grafenau. Sie durfte auf Einladung des Deutschen Skiverbandes beim Nachwuchswettkampf antreten und sich im Massenstart mit 14 weiteren Athletinnen der Jahrgänge 2007 bis 2009 messen. Die Auslosung der Startplätze brachte der 17-jährigen weniger Glück. Mit Startnummer 15 musste sie als letzte der Startgruppe in das Massenstartrennen gehen, was auf dem nicht allzu breiten Kurs nur schweres Überholen ermöglichte. Wallner sortierte sich in der ersten Runde zunächst im hinteren Drittel ein. Geschossen wurde viermal, zweimal liegend, zweimal stehend. Beim ersten Liegendanschlag unterliefen der Grafenauer Gymnasiastin gleich drei Fehler mit knapper Rechtstendenz. Nach einem Hinweis ihres Vaters und Trainers Jürgen Wallner, der am Schießstand mit beobachtete, per Funk an den Bruder Maxi Wallner, der an der Strecke betreute, nahm Antonia eine Korrektur am Diopter vor dem zweiten Anschlag vor. Mit einem Schießfehler beendete sie den zweiten Liegendanschlag, im ersten Stehendanschlag blieb erneut nur eine Scheibe stehen, bevor sie im finalen Schießen null Fehler verzeichnete und mit Rückenwind auf die letzte Runde ging. Motiviert konnte sie noch drei Plätze gut machen und kam schließlich als Achte ins Ziel und zeigte eine starke Aufholjagd nach ungünstigem Rennstart.

„Ich bin dankbar, hier dabei gewesen zu sein. Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut. Es war ein ganz besonderes Rennen und ein ganz beeindruckendes Erlebnis, vor dieser Kulisse und diesem begeisterten Publikum laufen und schießen zu dürfen. Neben Freundinnen aus der Schule, der Familie, vielen Biathlonsportlern des Bayerischen Skiverbandes waren auch Zuschauer aus der Heimat extra zum Anfeuern nach München gekommen, das hat mich ungemein motiviert“, fasste Antonia ihr Erlebnis zusammen. Für Antonia Wallner geht es nun wieder zurück ins Training. Noch vor Weihnachten steht ein besonderer Heimauftritt bevor. Mit dem nächsten Deutschlandpokal im Hohenzollern Skistadion am Arbersee eröffnen die Nachwuchsbiathleten die Saison auf den schmalen Brettern und erhoffen auch dort vor heimischer Kulisse viele Zuschauer entlang der Loipen im Wald und am Schießstand!