Auf Einladung des Skiclub Sumava, durften 12 Nachwuchskilangläufer des WSV Grafenau, gemeinsam mit 20 Langläufern aus dem Böhmerwald ein Trainingscamp unter dem grünen Dach Europas im Nationalpark Sumava absolvieren.
Die Anreise erfolgte von Grafenau (610m) und Mauth aus, in unterschiedlichen Leistungsgruppen per Mountain-Bike über den Grenzübergang Buchwald ins 55 km entfernte Horska Kvilda (1095m). Dort wurden die jungen Skilangläufer aus Bayern bereits von den Nachwuchsskilangläufern und ihrem hauptberuflichen Trainer Zbynek Pavlasek aus dem Skigymnasium Winterberg empfangen, die ebenfalls mit dem Fahrrad anreisten.
Untergebracht waren alle Teilnehmer in der ehemaligen Schule des beschaulichen Ortes, die jetzt als Jugendherberge dient. In den nächsten drei Tagen erfolgten intensive Laufeinheiten in gemischten Gruppen über Hochmoore, entlang von wildromantischen Bachläufen und blühenden Arnikawiesen und auf die Berge in der Region um Horska Kvilda.
Die ersten Berührungsängste waren schnell abgebaut. So sammelten die Kinder in ihrer trainingsfreien Zeit gemeinsam Pilze (Houby) oder Heidelbeeren(Boruvka), die sofort zu leckeren Kuchen und Schwammerlsuppe verarbeitet wurden, oder waren beim Fußballspiel aktiv. Dabei wurde das Interesse an der jeweiligen Sprache immer größer. Jedes Ding, jede Sache wurde zweisprachig benannt, im Notfall kamen Englisch aber auch Hände und Füße zum Einsatz.
An kurzweiligen Abenden lernten sich auch Trainer und Betreuer beider Mannschaften besser kennen. Man tauschte sich über die jeweilige Kultur, Sprache/Dialekt und natürlich über das Training und die Strukturen der jeweiligen Verbände und Schulen aus. Ein bisschen neidisch wurden die Bayern allerdings schon, als sie hörten, dass es in Tschechien auf einer Fläche kleiner als Bayern, gleich 4 Skigymnasien gibt. Dort werden Wintersportler, sowohl schulisch als auch sportlich mit hauptberuflichen Trainern heimatnah bestens betreut.
Die Grafenauer Übungsleiter Jarka und Benny Riedl haben wegen ihrer guten tschechischen Sprachkenntnisse, einen großen Beitrag zum Gelingen dieses Trainingslagers geleistet.
Bevor es mit dem Fahrrad wieder nach Hause ging, überreichte WSV Vorstand Werner Beck ein Werk von Karl Klostermann als kleines Dankeschön und symbolisch für unsere deutsch-tschechische Partnerschaft an Zbynek Pavlasek, gewidmet von den“ Lausbuam und Lausdeandln“ aus Grafenau und bedankte sich für die freundschaftliche Aufnahme und hervorragende Verpflegung.
Als Trainer und Organisatoren des WSV waren Werner Beck, Jürgen und Sonja Wallner, Benny und Jarka Riedl sowie Martina Bauer tätig. Nun freuen sich die Grafenauer schon auf nächste Woche, wo der WSV seine Freunde aus dem Nationalpark Sumava zum alljährlichen Trainingslager nach Finsterau einlädt. Beide Trainingslager werden übrigens aus „Ziel 3 Mitteln“ der Europäischen Union gefördert. Vielen Dank an die Euregio für die Unterstützung!